Defibrillator

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ICD Implantation
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Prozeduren

Was ist ein ICD?

Wenn Sie ein hohes Risiko für Kammerflattern oder Kammerflimmern haben, kann Sie ein implantierbarer Kardioverter-Defibrillator (ICD) vor diesen lebensbedrohlichen Notfällen effektiv schützen. Als Kammerflattern oder Kammertachykardie bezeichnet man einen sehr schnellen Herzschlag von mehr als 100 Schlägen pro Minute. Wenn das Herz zu schnell schlägt, um ausreichend Blut in den Organismus zu pumpen, ist die Kammertachykardie lebensbedrohlich. Eine Kammertachykardie bzw. Kammerflattern kann eine Vorstufe zum Kammerflimmern darstellen. Beim Kammerflimmern können sich die Herzkammern nicht mehr geordnet zusammenziehen. Kammerflimmern führt innerhalb weniger Minuten zum Herzstillstand und ist eine der häufigsten Ursachen für den plötzlichen Herztod. Eine Defibrillation ist die einzige Möglichkeit, Kammerflimmern zu beenden. Bei einer Defibrillation unterbricht ein elektrischer Schock die Rhythmusstörung und ermöglicht dem Herzen einen Neustart im normalen Rhythmus. In Notfällen üben ein Arzt oder sogar medizinische Laien diese lebensrettende Prozedur mit einem externen Defibrillator aus. Für Patienten mit einem hohen Risiko für Kammertachykardien oder Kammerflimmern stellt der ICD den besten Schutz vor diesen lebensbedrohlichen Notfällen dar. Der ICD entdeckt automatisch jede Unregelmäßigkeit und reagiert angemessen darauf – pausenlos Tag und Nacht. Er ist in der Lage, eine Tachykardie oder Kammerflimmern durch relativ schwache, schmerzlose Stimulationen oder durch elektrische Schocks zu beenden. Zum Einsetzen eines ICDs ist eine einfache Operation nötig.


Vor der Operation

Für die Operationsvorbereitung wird Ihnen Ihr Arzt detaillierte Anweisungen geben. Falls Sie blutverdünnende Medikamente nehmen, erhalten Sie in der Regel den Rat, diese mehrere Tage vor dem Eingriff abzusetzen. Wenn Sie noch andere Arzneimittel einnehmen, fragen Sie bitte Ihren Arzt, ob Sie diese weiterhin nehmen oder die Einnahme vor der Operation aussetzen sollen. Darüber hinaus sollten Sie etwa zwölf Stunden vor dem Eingriff nichts mehr essen.


Die Implantation des ICD

Die Implantation des ICD ist verhältnismäßig einfach. Es ist keine Operation am offenen Herzen. Sie erhalten Antibiotika zur Vorbeugung von Infektionen. Der Eingriff wird unter lokaler Betäubung durchgeführt und unter Umständen wird ein leichtes Beruhigungsmittel verabreicht.

Nach der Vorbereitung des Operationsgebiets macht der Arzt einen kleinen Einschnitt in die obere linke Brust in der Nähe der Schulter. Durch den kleinen Schnitt führt er die Leitungsdrähte des ICD in eine Hauptvene nahe dem Schlüsselbein ein. Durch die Vene lenkt der Arzt die Leitungen zu Ihrem Herzen. Mit der Unterstützung eines speziellen Röntgengeräts kann er die Leitungen an den richtigen Stellen im Herzen platzieren. Anschließend pflanzt der Arzt den ICD durch einen kleinen Schnitt in der Haut unter dem Schlüsselbein ein. Danach schließt er die Leitungsdrähte an den ICD an und programmiert das Gerät ganz nach Ihren medizinischen Bedürfnissen. Nachdem er die Funktion des ICD überprüft hat, verschließt der Arzt die Wunde mit wenigen Stichen.


Nach der Operation

Nach dem Eingriff bleiben Sie für gewöhnlich ein oder zwei Tage im Krankenhaus. Bitte beachten Sie die Informationen und Anweisungen, die Ihnen Ihr Arzt gibt.
Zuhause beobachten Sie bitte den Heilungsprozess der Operationswunde. Bis die Wunde komplett verheilt ist, ist die Beweglichkeit des Armes der betroffenen Seite möglicherweise eingeschränkt. Bei einigen Patienten bildet der ICD eine kleine, sichtbare Beule unter der Haut. Meistens gewöhnen sich diese Patienten sehr schnell daran und nehmen sie bald nicht mehr wahr.

Magnetische Felder und elektromagnetische Strahlung können die Funktion Ihres ICDs unter Umständen beeinflussen. Bitte fragen Sie Ihren Arzt, welche Geräte die Funktion Ihres speziellen ICD beeinträchtigen und wie Sie diese vermeiden können. Informieren Sie sich auch in der Patientenbroschüre , die Ihnen Ihr Arzt aushändigt, oder auf unserer website. Darüber hinaus sollten Sie immer Ihre Patienten-Identifikationskarte bei sich tragen, damit die Ärzte im medizinischen Notfall wissen, welche diagnostischen und therapeutischen Methoden bei Ihnen aufgrund des ICDs ein Risiko darstellen könnten.