Schlaganfall

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Patient experiencing a stroke
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Behandlungsmöglichkeiten

Behandlungsmöglichkeiten nach einem Schlaganfall

Bei einem Schlaganfall ist schnelle Hilfe entscheidend, um die Schädigungen des Gehirns zu begrenzen. Daher muss im Zweifel immer sofort der Notarzt gerufen werden. Dabei äußert man am besten den Verdacht auf einen Schlaganfall, um die Dringlichkeit des Notrufs zu betonen. Denn jede Minute, in denen die betroffenen Bereiche des Gehirns ohne Sauerstoff sind, gefährdet die empfindlichen Nervenzellen und kann dauerhafte Hirnschäden und den Tod des Betroffenen zur Folge haben.


So leisten Sie im Notfall Erste Hilfe

  • Verständigen Sie bei Verdacht auf einen Schlaganfall den Notruf 112.
  • Weisen Sie auf die vorliegenden Schlaganfall-Symptome hin und äußern Sie den Verdacht auf einen Schlaganfall.
  • Geben Sie dem Betroffenen nichts zu essen oder zu trinken, da das Schlucken gestört sein kann und Erstickungsgefahr droht.
  • Ist der Betroffene bei Bewusstsein, sollte man ihn beruhigen und mit ihm sprechen.
  • Am besten liegt der Betroffene mit erhöhtem Kopf und Oberkörper. Ein Kissen oder ein zusammengefaltetes Kleidungsstück können den Rücken stützen. Enge Kleidung sollte gelockert werden.
  • Bei Erbrechen oder Bewusstlosigkeit sollte der Betroffene in die stabile Seitenlage gebracht werden.
  • Atmung und Puls müssen laufend überprüft werden.
  • Keine Atmung und/oder kein Puls vorhanden: Sofort mit Herzdruckmassage beginnen! Damit fortfahren, bis der Notarzt eintrifft.

Der Notarzt bringt den Patienten nach der Erstversorgung in ein Krankenhaus, idealerweise in eine sogenannte Stroke-Unit (Schlaganfallstation). Die Therapie des akuten Schlaganfalls richtet sich nach seiner Ursache. Ein Hirninfarkt durch eine blockierte Arterie muss anders behandelt werden als eine Hirnblutung. Mithilfe von bildgebenden Verfahren wie der Computertomografie oder der Magnetresonanztomografie können die Ärzte beide Arten des Schlaganfalls voneinander unterscheiden.


Behandlung eines Hirninfarkts

Bei einem Hirninfarkt (ischämischer Schlaganfall) muss die Durchblutung des Gehirns schnell wieder hergestellt werden. Am besten wird innerhalb der ersten viereinhalb Stunden nach dem Hirninfarkt eine sogenannte Thrombolyse oder Lyse durchgeführt. Hierzu erhält der Patient einen Wirkstoff, der Blutgerinnsel auflöst und so die verstopften Hirnarterien wieder öffnet. Um weiteren Blockaden durch Blutgerinnsel vorzubeugen, wird zusätzlich ein blutverdünnendes Mittel eingesetzt. In bestimmten Fällen werden die blockierten Arterien auch mechanisch über einen Katheter von ihrer Blockade befreit.


Behandlung einer Hirnblutung

Falls die Blutung noch nicht von alleine zum Stillstand gekommen ist, entscheidet der Arzt, ob sie im Rahmen einer Notoperation gestoppt werden muss. Das ausgetretene Blut und die Blutgerinnsel üben Druck auf das empfindliche Nervengewebe aus und können es sogar zum Absterben bringen. Wenn sich viel Druck im Schädelinneren aufbaut, muss eine Notoperation durchgeführt werden, um das Gehirn zu entlasten.


Ursachen eines Schlaganfalls

Häufig verursachen Herzkreislaufkrankheiten den Schlaganfall. Im Falle einer zugrundeliegenden Gefäßerkrankung/Arteriosklerose, müssen die verengten Arterien geöffnet werden und einer erneuten Verengung muss durch entsprechende Medikation und Änderung der Lebensweise vorgebeugt werden.
Bei etwa 30 Prozent aller Schlaganfälle lässt sich keine eindeutige Ursache ausmachen. Man spricht dann von einem Schlaganfall ungeklärter Ursache, Mediziner sprechen hier von einem „kryptogenen“ Schlaganfall . Als mögliche Ursache kommen hier Episoden von asymptomatischen und nicht erkanntem Vorhofflimmern in Betracht. In solchen Fällen kann der Einsatz eines Herzmonitors eine große Hilfe sein, die bisher unerkannten Vorhofflimmerepisoden aufzudecken und entsprechend zu behandeln.

 


Rehabilitation nach einem Schlaganfall

Die Rehabilitation soll dem Patienten helfen, sein früheres Leben wieder aufzunehmen oder den Alltag trotz bleibender Einschränkungen so gut wie möglich zu meistern. Die Programme richten sich ganz an den individuellen Folgen des Schlaganfalls aus. Physiotherapeutische Anwendungen fördern die Beweglichkeit und Kraft des Patienten. In der Ergotherapie werden feinmotorische Fähigkeiten aufgebaut. Patienten mit Sprachstörungen erhalten Unterricht bei einem Logopäden, um ihre Fähigkeit zu kommunizieren wiederzuerlangen. Es gibt eine große Bandbreite verschiedener Therapien, die dem Patienten helfen, entweder seine Einschränkungen nach dem Schlaganfall zu überwinden oder mit ihnen ein aktives Leben zu führen. Lassen Sie sich am besten individuell und eingehend von Ihrem Arzt beraten.


So beugen Sie Rückfällen vor

Nach einem Schlaganfall besteht ein erhöhtes Risiko, einen weiteren Schlaganfall zu erleiden. Mit der entsprechenden Behandlung oder Änderung des Lebensstils kann man das Risiko jedoch reduzieren oder gar ausschalten. Hierzu sollten Sie unbedingt:

  • alle Verschreibungen des Arztes einhalten
  • alle Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen
  • Gefäßerkrankungen und Herzrhythmusstörungen behandeln lassen
  • Bluthochdruck senken
  • bei Zuckerkrankheit: Blutzuckerspiegel einstellen
  • Übergewicht reduzieren
  • regelmäßig bewegen ohne sich zu überanstrengen
  • mit dem Rauchen aufhören
  • kein Alkohol, keine Drogen zu sich nehmen
  • Stress vermeiden: bewusst Ruhepausen einlegen