Vorhofflimmern

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Behandlungsmöglichkeiten

Was ist Vorhofflimmern?

Beim Vorhofflimmern handelt es sich um eine sehr schnelle und chaotische Aktivität der Vorhöfe. Der Puls ist dabei unregelmäßig. Während des Vorhofflimmerns kann der Patient beschwerdefrei sein, er kann aber auch unter Herzstolpern, Herzklopfen, Herzrasen, Herzschmerzen, Schwindel, Atemnot und Leistungsschwäche leiden. Bei diesen Symptomen sollte man sich kardiologisch untersuchen lassen. In vielen Fällen ist ein Langzeit-EKG oder eine langfristige Überwachung des Herzens mit einem Herzmonitor zu empfehlen. Bei allen Patienten mit Vorhofflimmern, auch den beschwerdefreien, besteht ein erhöhtes Schlaganfallrisiko . Die Schlaganfallprävention ist eines der wichtigsten Ziele bei der Behandlung des Vorhofflimmerns.


Wie wird Vorhofflimmern erkannt?

Implantierbare Herzmonitore (ICM) sind kleine Geräte zur Langzeitüberwachung der elektrischen Herzaktivität eines Patienten zur Erkennung eines unregelmäßigen Herzrhythmus (Arrhythmie). Die Technologie macht einen sperrigen externen Holter-Monitor überflüssig. Externe Holter können zudem nur 24-48 h lang den Herzrhythmus überwachen. Der BIOMONITOR IIIm bietet eine branchenführende Laufzeit von bis zu 5,5 Jahren. 
Der intelligente ICM kann unterschiedliche Arrhythmien automatisch erkennen, vor allem auch jene, welche der Patient nicht verspürt z. B. sogenanntes „stilles Vorhofflimmern“. Weiterhin speichert das Gerät entsprechende EKGs ab. In Kombination mit dem BIOTRONIK Home Monitoring werden die Daten täglich an den Arzt gesendet. Auf diese Weise erhält der Arzt wichtige Informationen, welche für die Diagnose unterstützen und erleichtern. Medizinische Richtlinien empfehlen die Verwendung von ICMs bei Patienten mit ungeklärter Synkope und bei Patienten mit Verdacht auf Vorhofflimmern (AF).
Die kleinen ICMs können auch ambulant unter die Haut eingeführt werden. 

Erklärfilm: Diagnose von Herzrhythmusstörungen mit implantierbaren Ereignis-Rekordern

Erfahren Sie hier mehr zum Herzmonitoring.


Behandlungsmethoden des Vorhofflimmerns

Für einen nachhaltigen Therapieerfolg ist es entscheidend, dass die Ursachen für das Vorhofflimmern frühzeitig erkannt und behandelt werden. Anfallsartiges Vorhofflimmern kann auch ohne Behandlung aufhören. Aufgrund des hohen Schlaganfallrisikos sollte man mit einer Therapie jedoch nicht zu lange warten. Der Arzt behandelt das Vorhofflimmern mit Medikamenten gegen Rhythmusstörungen (Antiarrhythmika) oder einer elektrischen Kardioversion, einer Art Neustart der Herzaktivität durch einen gezielten Stromschlag.
Antiarrhythmika werden nach einer Kardioversion eingesetzt, um einem erneuten Vorhofflimmern vorzubeugen. Wenn die Antiarrhythmika den Herzrhythmus auf Dauer nicht normalisieren, wird eine Katheter-Ablation erwogen oder eine Frequenzkontrolle durchgeführt.
Um einem Schlaganfall optimal vorzubeugen, erhalten die meisten Patienten gerinnungshemmende Medikamente.


Elektrische Kardioversion

Die Kardioversion wird unter Narkose durchgeführt. Während und nach einer Kardioversion können sich Blutgerinnsel bilden. Daher erhalten die Patienten vor und nach dem Eingriff Medikamente, die die Blutgerinnung hemmen. Darüber hinaus können sich Blutgerinnsel, die sich durch das Vorhofflimmern bereits gebildet haben, durch den Stromschlag lösen, ins Gehirn geschwemmt werden und dort einen Schlaganfall verursachen.
Besteht vor einer geplanten Kardioversion der Verdacht, dass sich Blutgerinnsel im Herzen befinden, führt der Arzt eine transösophageale Echokardiografie (TEE) durch. Bei dieser Untersuchung schiebt er eine dünne biegsame Sonde durch die Speiseröhre in die Nähe des Herzens vor. Wenn der Arzt keine Blutgerinnsel entdeckt, kann er die Kardioversion sofort durchführen. Falls sich Blutgerinnsel im Herzen befinden, muss die Kardioversion verschoben werden und der Patient erhält Medikamente, die die vorhandenen Gerinnsel auflösen und der Bildung neuer Gerinnsel vorbeugen.


Katheter-Ablation

Bei diesem Eingriff werden Zellen, die störende elektrische Impulse aussenden, isoliert. Diese Zellen befinden sich gewöhnlich im linken Vorhof rund um die Lungenvenen. Um dorthin zu gelangen, führt der Arzt einen feinen Schlauch, einen Katheter, in ein großes Blutgefäß in der Leiste ein und schiebt ihn vorsichtig in den linken Herzvorhof vor. Dort verödet er die schädlichen Zellen mit Hilfe von Hochfrequenzstrom oder Kälte (Kryoballon-Ablation). Nach dem Eingriff erhält der Patient blutverdünnende Medikamente, um der Bildung von Blutgerinnseln vorzubeugen. Der Herzrhythmus wird in den Monaten nach dem Eingriff regelmäßig gemessen, um festzustellen, ob der Eingriff erfolgreich war. Wenn nötig, wird der Eingriff wiederholt.


Frequenzkontrolle

Bei Patienten, bei denen das Vorhofflimmern wiederholt oder dauerhaft auftritt und mit antiarrhythmischen Medikamenten oder anderen therapeutischen Maßnahmen nicht in den Griff zu bekommen ist, besteht die Therapie in einer sogenannten Frequenzkontrolle. Bei der Frequenzkotrolle erhält der Patient verschiedene Medikamente, die den Herzschlag verlangsamen und beruhigen. Auf diese Weise können die Symptome des Vorhofflimmerns deutlich gelindert werden.


Was kann ich als Patient tun?

In erster Linie ist es wichtig, dass Sie sich an die Verschreibungen und Empfehlungen Ihres Arztes halten. Falls Sie Zweifel an den empfohlenen Maßnahmen (Medikamente, geplante Eingriffe oder Änderungen des Lebensstils) haben, sollten Sie darüber mit Ihrem Arzt sprechen oder eine zweite Meinung bei einem anderen Arzt einholen.
Darüber hinaus lohnt es sich, Risikofaktoren durch eine gesunde Lebensweise mit einer leichten Kost, mäßigem Alkoholkonsum und viel Bewegung zu verringern.
Bitte informieren Sie sich über Vorhofflimmern , Schlaganfall und andere Herzrhythmusstörungen .